Reliquienschreine

Reliquienschrein, 1936
St. Viktor, Dülmen, Bistum Münster

Silberblech auf Holzkern, Vorder- und Rückseite je eine Bergkristallplatte mit vorgesetztem Bogenornament, links und rechts davon eine Heiligenfigur, Email.

Die Schrift an den Seiten und unter den Heiligenfiguren wurde repoussiert (getrieben).

 

Vorderseite: Hl. Mauritius, Hl. Viktor

Rückseite: Hl. Florentius, Hl, Gereon

Text linke Seite: +Unbesiegbarer+Held+sei gegrüsst+Heiliger+Victor+frommer+
Schutz-Herr+sei+gegrüsst+

Foto: Hugo Schmölz

Foto: Hugo Schmölz

Reliquienschreine

Reliquienschrein, vor 1938
Willibrordschrein, Wesel, Bistum Münster

Der Schrein ist ein rechteckiges Gehäuse, wahrscheinlich aus Holz, mit Silberblech (oder versilbertem Kupferblech) benagelt. In die Längsseiten sind je drei rechteckige Bergkristallscheiben, in den Boden eine rechteckige und in die Deckenplatte eine runde Bergkristallscheibe eingesetzt. Getragen wird der Schrein von vier knienden Engel mit erhobenen Flügeln, die je einen Ring für die Tragevorrichtung des Schreins in der Händen halten (gegossenen, Silber oder versilberte Bronze).

Die Stirnseite A zeigt ein rundes Email, auf dem St. Willibrord als Bischof mit einer symbolischen Kirche und einem Bischofsstab abgebildet ist. Um das Email herum ist die Schrift: „695 gibt Papst Sergius dem Hl. Willibrord Reliquien für Kirchen in Friesland und am Niederrhein,“ eingraviert. Links davon ist der Hl. Suitbert als Bischof mit Bischofsstab und Stern, sowie die Schrift: „Sanct Suitbert Apostel an Rhein Ruhr Lippe“, abgebildet und rechts der Hl. Ludgerus als Bischof mit Bischofsstab, einem Kirchenmodell und 2 Gänsen, sowie der Schrift: „St. Ludgerus Bischof b. f. u.“, beide aus Metall gesägt und graviert.

Die Stirnseite B zeigt ebenfalls ein rundes Email, das St. Willibrord segnend und mit einem Buch darstellt. Umlaufend eine gravierte Schrift: „Sanct Willibrord der Gütige 690-739 Apostel der Friesen und am Niederhein“. Links davon ist die Hl. Irmgard dargestellt, mit Krone und Kreuz und der Schrift: „Sanct Irmgard b. f. uns“ , und rechts der Hl. Bonifatius als Bischof mit Bischofsstab, Buch in dem ein Messer steckt und Eichenästen mit Axt, sowie der Schrift: „Sanct Bonifatius Apostel der Deutschen“, aus Metall gesägt, graviert und montiert.

Der Schrein wird von oben geöffnet (2 Öffnungen, die wie Schlüssellöcher aussehen), und ist mit einem Metallstreifen eingefasst, auf dem rundherum Schrift eingraviert ist (nicht zu entziffern). Die runde Bergkristallscheibe in der Mitte ist ebenfalls mit einem Schriftband eingefasst: „Aber das Wort des Herrn bleibt in Ewigkeit“.

 Der längliche, abgerundete Reliquienbehälter ist aus  (Berg- ?)Kristall, in den zwei unregelmäßige Vertiefungen eingeschliffen sind. Die Enden sind mit Metallformen (sehr wahrscheinlich Silber, vielleicht vergoldet) in Form von Knochenenden gefasst und mit vielen verschiedenen Edelsteinen besetzt (möglich sind Bergkristalle, Amethyste, Türkise und andere). Über den Kristallbehälter läuft ein ebenfalls mit Edelsteinen besetztes Band, das durch mehrere Scharniere verbunden ist und die beiden Endfassungen zusammen hält, sowie die Vertiefungen für die Reliquien verschließt. Dieser Reliquienbehälter wird von zwei auf Kissen knienden Engeln (Metallguss, Silber?, vergoldet?) gehalten. Die Kleidersäume dieser Engel sind mit kleinen facettierten Steinen besetzt. Das Ganze ist im Schrein befestigt.

Der Schrein wurde wahrscheinlich für St. Mariä Himmelfahrt in Wesel angefertigt. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde er zerstört oder geplündert.

Foto: Hugo Schmölz

Reliquienschreine

Reliquienschrein, 1962
St. Margareta, Düsseldorf-Gerresheim, Erzbistum Köln

Kirche von 1230

Hippolytusschrein, Silberblech auf Holzkern, rundum laufende Vertiefungen, auf den Ecken eckig in der Mitte jeder Seite spitzoval, auf 3 Seiten ein Email mit Darstellungen aus der Hippolytus-Legende: Längsseite 2 Ritter vor 3 Kirchen, links Rom?, Mitte?, rechts St. Margareta, Querseite der Hl. Hippolytus mit einem Buch, Längsseite 4 Personen tragen den Hippolytusschrein von der Kirche St. Ursula in Köln nach St. Margareta in Düsseldorf, Email Querseite, der gute Hirte. Auf jeder Seite sind 4 Amethyst-Cabochons gefasst.

Der Schrein kann wahrscheinlich an der Oberseite geöffnet, bzw. geschlossen und versiegelt werden.

Der Schrein steht auf einer Platte mit 4 Ösen, durch die man 2 Stangen schieben kann, um ihn bei einer Prozession zu tragen.

Am 21. März 2006 wurden die Gebeine des Hl. Hippolytus dem Schrein entnommen und wieder in den historischen Hippolytus-Schrein gelegt (Translatio).

Der neue Schrein steht seitdem in der Schatzkammer von St. Margareta.

Foto: Landesbildstelle Rheinland

Foto: Landesbildstelle Rheinland

Reliquienschreine

Reliquiar, 1977/78
Ewaldi-Reliquiar, gestiftet von Rudolf u. Christa Knapstein an Pfarrer Ewald Fröhlich zum Priesterjubiläum. Heute in Privatbesitz.

Beschreibung laut Rechnungstext von Hein Wimmer: “Ein St. Ewald-Reliquiar, nach Entwurf gearbeitet, in Silber (925/000/Sterling-Silber). Reliquienbehälter in Form einer Hirtentasche. Auf der Vorderseite, ganz in Bergkristall eingeschlossen, die Reliquie des hl. Ewald. Auf der Rückseite eine Inschrift. Auf den beiden Seiten, hinweisend auf das Priester- und Märtyrertum der beiden Brüder Ewald, Relief-Arbeit (Silberschnitt), mit Inschrift in gestochener Arbeit (vertieft). Der Schaft mit Bergkristallknauf. Unterseite der Fußplatte mit einem Kästchen für die Urkunde und die Widmung. Das Ganze vergoldet, die Bergkristall-Fassung auf der Vorderseite poliert.”

Foto: Ernst Weber